Jeden Morgen höre ich den Börsenbericht im Deutschlandfunk. Allmählich komme ich dahinter, was diese Mitteilungen bedeuten. So wurde im Jahresrückblick für 2009 festgestellt, dass die Landesbanken von der Finanzkrise so stark gebeutelt wurden, dass sie nur mit erheblichen Steuermitteln am Leben erhalten werden konnten; in der selben Zeit konnte die Deutsche Bank („Leistung aus Leidenschaft!“) 80% Profit machen. Welche „aus Leidenschaft“ zustande gebrachte Leistung ...
beschert einer Bank 80%Gewinn? Hat der Steuerzahler die den Banken zur Verfügung gestellten Milliarden inzwischen zurückerhalten, da diese doch wieder gute Geschäfte machen? Wenn ich meine dürftigen Habe zur Bank bringe und am Ende des Jahres nichts verloren habe, sondern sogar 2% Zinsen ernte, bin ich zufrieden und erwarte nicht mehr.
Selbst das Ergebnis der Deutschen Bank ist vergleichsweise bescheiden verglichen mit Infineons über 300% Plus in diesem Kalenderjahr. Wie kann ein Unternehmen, selbst ein so hoch technisiertes wie Infineon in einer Krise auf eine Rendite von mehr als 300% kommen? Und auf wessen Konten landen diese fabulösen Gewinne?
Wenn der „Dax“ nach dem in diesem Jahr erreichten „Tief“, das ihn halbierte, am Jahresende wieder die 6.000 Marke erzielte, wie können dann die führenden deutschen Industriebetriebe an einem solchen Mangel an Kapital für ihre Investitionen leiden dass sie, wie man hört, dringend der Unterstützung durch Steuermittel bedürfen?
Viele Fragen, auf die uns unsere gut bezahlten „Wirtschaftsweisen“ und noch höher dotierten Berater überzeugende Antworten geben sollten.