Mittwoch, 30. Dezember 2009

Börsenberichte

Jeden Morgen höre ich den Börsenbericht im Deutschlandfunk. Allmählich komme ich dahinter, was diese Mitteilungen bedeuten. So wurde im Jahresrückblick für 2009 festgestellt, dass die Landesbanken von der Finanzkrise so stark gebeutelt wurden, dass sie nur mit erheblichen Steuermitteln am Leben erhalten werden konnten; in der selben Zeit konnte die Deutsche Bank („Leistung aus Leidenschaft!“) 80% Profit machen. Welche „aus Leidenschaft“ zustande gebrachte Leistung ...

beschert einer Bank 80%Gewinn? Hat der Steuerzahler die den Banken zur Verfügung gestellten Milliarden inzwischen zurückerhalten, da diese doch wieder gute Geschäfte machen? Wenn ich meine dürftigen Habe zur Bank bringe und am Ende des Jahres nichts verloren habe, sondern sogar 2% Zinsen ernte, bin ich zufrieden und erwarte nicht mehr.
Selbst das Ergebnis der Deutschen Bank ist vergleichsweise bescheiden verglichen mit Infineons über 300% Plus in diesem Kalenderjahr. Wie kann ein Unternehmen, selbst ein so hoch technisiertes wie Infineon in einer Krise auf eine Rendite von mehr als 300% kommen? Und auf wessen Konten landen diese fabulösen Gewinne?
Wenn der „Dax“ nach dem in diesem Jahr erreichten „Tief“, das ihn halbierte, am Jahresende wieder die 6.000 Marke erzielte, wie können dann die führenden deutschen Industriebetriebe an einem solchen Mangel an Kapital für ihre Investitionen leiden dass sie, wie man hört, dringend der Unterstützung durch Steuermittel bedürfen?
Viele Fragen, auf die uns unsere gut bezahlten „Wirtschaftsweisen“ und noch höher dotierten Berater überzeugende Antworten geben sollten.

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Samstag, 26. Dezember 2009

Dank an Bischöfin Margot Kässmann

Das aufmunterndste, einsichtigste und klügste, das ich ich vor Weihnachten in der Berliner Zeitung las, war die Erklärung Margot Kässmanns zum Krieg in Afghanistan. Nicht nur hat sie das, was dort zwischen Einheimischen und ausländischem Militär vor sich geht, nicht mit einem verlogenen Begriff geschönt, sondern wahrheitsgemäß Krieg genannt. Sie hat dazu aufgefordert, schnellstens dafür zu sorgen, dass er ein Ende nimmt und die fremden Truppen das Land verlassen. Denn: Es gibt keine gerechten Kriege, ...

sondern nur ungerechte. Und für die jenigen, die den Krieg gegen das Nazireich als Legitimation für Kriege und für Besatzungsregimes missbrauchen, fügte sie sehr richtig hinzu, Hitler hätte man zu rechter Zeit sehr wohl ohne Krieg, durch die Unterstützung der deutschen AntifaschistInnen und durch gemeinsame Maßnahmen des Völkerbunds besiegen können.
Wo bleiben die christlichen PolitikerInnen - von den PolitikerInnen der Opposition, den Linken und den Friedensbewegten ganz zu schweigen - die sich Frau Kässmann an die Seite stellen und ihre Worte in Politik, also in Taten umsetzen?

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